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Magmatische Gesteine

Magmatisches Gestein, auch Magmatit oder Erstarrungsgestein ist Gestein, das durch abkühlungsbedingtes Erstarren einer Gesteinsschmelze (Magma) entstanden ist. Nach ihrer Erstarrungstiefe und den sich daraus ergebenden Gefügemerkmalen lassen sich magmatische Gesteine petrografisch in zwei Gruppen unterteilen. Vulkanite (nach Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers) oder Ergussgesteine sind jene Magmatite, die aus einer Gesteinsschmelze hervorgegangen sind, die bis an die Erdoberfläche gelangt ist. Plutonite (nach Pluton, dem griechischen Gott der Unterwelt) oder Tiefengesteine werden Magmatite genannt, welche innerhalb der Erdkruste – gewöhnlich in einer Tiefe von einem bis mehreren Kilometern – langsam in einer Magmakammer auskristallisieren

Vulkanite

Vulkanite sind vulkanische Ergußgesteine, die durch rasche Abkühlung einer Gesteinsschmelze an der Erdoberfläche entstanden sind. Vulkanite liegen daher entweder als Lavastrom oder als Tuff vor. Die dem Rheinland nächstliegenden Vorkommen sind im Siebengebirge und in der Vulkaneifel. Basalt wurde in der Steinzeit als Rohmaterial für Dechsel-, Beil- und Axtklingen verwendet. Basaltlava, auch ein Vulkanit, in dem sich während der Entgasungsphase der Schmelze Poren und kleine Löcher gebildet haben, wurde als Werkstoff zu Herstellung von Mahlsteinen genutzt. Mahlsteine aus Basaltlava sind im Rheinland erst seit den Metallzeiten nachgewiesen.

Plutonite

Plutonite, auch Intrusiva, Intrusivgesteine oder Tiefengesteine, sind Gesteine, die in großer Tiefe durch die Kristallisation von Magmen entstehen. Sie bilden sich bei hohen Temperaturen und hohen Drücken und stellen eine Unterart der magmatischen Gesteine dar.
Das Gefüge von Plutoniten ist charakteristisch. Sie bestehen fast ausschließlich aus auskristallisierten Mineralen, besitzen also eine vollkristalline Struktur, und die meisten dieser Kristalle sind mit bloßem Auge zu erkennen. Plutonitische Kristalle haben aufgrund der langsamen Abkühlung meist viel Zeit, sich auszubilden und sind daher schon meist mit freiem Auge sichtbar. Die Gesteinsmatrix zeigt folglich ein mittel- bis grobkörniges, maximal teilweise porphyrisches Gefüge, wobei sich früh auskristallisierende Minerale nahezu idiomorph entwickeln können. Oft existiert keine gerichtete Textur, in manchen Fällen entstehen durch Fließvorgänge jedoch Fließtexturen, in denen Kristalle eingeregelt sind und die letzten Bewegungen des Magmas nachzeichnen. Durch Kristallisationsvorgänge und das Absinken von Kristallen entsteht in manchen Plutoniten eine mehr oder minder deutliche Bänderung. Zwischen den Kristallen gibt es keine Hohlräume, sie sind also blasenfrei. (Quelle: Wikipedia. de)
In den Schottern des Rheinlandes kommt Granit als häufigstes Tiefengestein vor. Es ist von den devonischen und karbonischen Lagerstätten der Vogesen, des Schwarzwaldes und des Odenwaldes vom Ur-Rhein hierher verfrachtet worden.
Im Rohmaterialspektrum der steinzeitlichen Werkzeugherstellung im Rheinland scheinen Plutonite keine Rolle gespielt zu haben. Zumindest habe ich nie ein steinzeitliches Artefakt aus dem Material gefunden, und in den Beständen befreundeter Sammler oder der Museen ist mir auch keines aufgefallen.