Neolithische Pfeilspitzen

Bei den Pfeilspitzen des Neolithikums im Rheinland läßt sich über die verschiedenen Kulturstufen eine kontinuierliche Änderung der Formen beobachten. Die bandkeramischen Spitzen waren oft stark vom Mesolithikum geprägt. Sie sind meist relativ klein, haben oft gerade Kanten, der Umriß ist meist dreieckig, Flächenretuschen kommen nicht vor. Im mittleren Neolithikum werden die Pfeilspitzen im Schnitt etwas größer und breiter, die Lateralkanten sind häufig leicht konvex. Durchschnittliche jungneolithische Pfeilspitzen sind wiederum etwas größer, haben leicht konvexe Lateralseiten und eine konvexe Basis. Es ist nicht einfach, die Pfeilspitzen des Spätneolithikums zu bestimmen, da es im Rheinland kaum gesicherte Fundstellen dieser Zeit gibt. Im Endneolithikum sind geflügelte Pfeilspitzen mit Schäftungsdorn typisch.
Querschneidende Pfeilspitzen können in mittelneolithischen Befunden auftreten, im Spätneolithikum gehören sie regelmäßig zum Inventar.

Literatur:

Fiedler L. (1979): Formen und Techniken neolithischer Steingeräte aus dem Rheinland. In: Rheinische Ausgrabungen Band 19 - Beiträge zur Urgeschichte des Rheinlandes III, Köln. 53-190.
Gawel R.P. u. Weiner J. (2010): Einzigartig im Rheinland! Eine Pfeilspitze aus getempertem Feuerstein. In: Archäologie im Rheinland 2009, Stuttgart. 50-53
Weiner J. (1985): Die Verbesserung der Bearbeitungseigenschaften von amorphen Gesteinsarten durch kontrollierte thermische Behandlung. In: Mittbl. Arch. Venatoria 9, 39-47
Weiner J. (2006): Eine übergroße "Pfeilspitze" aus Königsdorf. In: Archäologie im Rheinland 2005, Stuttgart. 41-42