Maasschotter-Feuerstein

Als Maasschotter- oder Terrassen-Feuerstein bezeichnet man den Flint, der durch Erosion aus den Kalkschichten der Kreide oder aus Residuallagerstätten herausgelöst wurde und sich dann in den Schottern der Maas und seiner Nebenflüsse abgesetzt hat. Diese Vorgänge begannen bereits im Tertiär und nahmen an manchen Stellen die obersten Schichten des Kalkgebirges vollständig weg. Ein Blick in die tief eingeschnittenen Täler des limburgischen Maasgebietes zeigt deutlich, daß alle feuersteinführenden Schichten betroffen sind. Folglich kann man im Maaschotter eine Vielzahl der Flintvarianten, die lokal am Mittellauf der Maas vorkommen, am Unterlauf wiederfinden. Schotter-Feuerstein kann eine sehr gute Qualität haben, das gilt besonders, wenn er verhältnismäßig frisch ausgewittert ist und noch nicht weit talabwärts verspült wurde.

Artefakte aus Schotterflint sind oft nicht von solchen aus lokal gewonnenem zu unterscheiden. Bis ins Jungneolithikum stammte ja der gesamte verarbeitete Rohstoff entweder aus natürlichen Aufschlüssen and den Talhängen oder aus dem Schotter.

Ein Kennzeichen des eluvialen Feuersteins ist die teilweise stark abgerollte Rinde. Auch ist die Farbe ein wichtiges Hilfsmittel zur Bestimmung von Schotterflint. Es gibt zwar auch dunkelgraue bis schwarze Maasschotter, die Hauptfarbtöne liegen aber zwischen hellgrau und gelblich braun. Mit der mechanischen Aufarbeitung des Gesteins ist auch eine chemische einhergegangen. In die natürlichen Sprungflächen ist Eisenoxyd eingedrungen und hat die Farbe in Richtung der Brauntöne verändert. Die Aufhellung ist auf Auslaugung durch agressive, wasserlösliche Substanzen zurückzuführen. Artifizielle Spaltflächen an Schotterfeuerstein sind selten glänzend, meist fein- bis grobkörnig und matt. (Weiner J. 1997)

Maasschotterflint mit stark abgerollter Rinde

Schotter mit noch recht gut erhaltener Rinde

Mesolithischer Kratzer aus Schotterflint

Literatur:

Weiner J. (1997): Die Maasschotter der Niederrheinischen Bucht als Feuersteinlieferant für die bandkeramischen Siedlungsplätze Langweiler 8 und Langweiler 9. In: Studien zur Besiedlung der Aldenhovener Platte und ihrer Umgebung. Köln, 599 - 646