|  Metamorphe Gesteine  |   >> Amphibolit

Quarzit

Wie die Sandsteine , so bestehen auch die Quarzite aus zusammengekitteten Quarzkörnern, hier ist die Bindung allerdings wesentlich fester. Zerbricht ein Sandstein, so bleiben die einzelnen Quarzkörner erhalten, bricht ein Quarzit, so geht der Bruch durch die Körner hindurch, es entsteht eine relativ glatte, glänzende Bruchfläche. (Altmeyer H. 1982)
Quarzit, der immer mehr als 80% Quarz enthalten sollte, entsteht meistens durch Metamorphose von Sandstein. Durch eine Kombination von Druck, Temperatur und mechanischer Belastung werden die einzelnen Quarzkörner dabei durch Drucklösung deformiert und ihr Kristallgitter beginnt, sich neu zu ordnen. Bei dieser Rekristallisation wachsen sie dann über ihre ursprünglichen Korngrenzen hinaus und bilden eine dicht vernetzte Struktur. Die ursprünglichen Porenräume und das Sedimentgefüge sind, je nach Grad der Metamorphose, fast vollständig verschwunden. Sind im Ursprungsgestein Tonbestandteile enthalten, entstehen Glimmerminerale, wie silbriger Muskovit oder grünlicher Phengit. Dabei entsteht durch eine ausgerichtete Druckrichtung das lagige Gefüge, das sich aufspalten lässt. Im Ursprungsgestein vorhandene organische Bestandteile (kohlige Anteile) werden unter anderem in Graphit umgewandelt. (Quelle: Wikipedia.de)
Quarzite sind feste und widerstandsfähige Gesteine. Sie kommen im Rheinland häufig vor und wurden in der Steinzeit gerne als Material zur Artefaktherstellung genommen. Beilklingen, Schleifwannen und Schlag- und Klopfsteine wurden durchläufig über das gesamte Neolithikum aus Quarzit hergestellt.

Revinquarzit

Besonders im Alt- und Mittelneolithikum waren die Quarzite aus dem Revin der südlichen Ardennen beliebt. Aus dem harten und bruchfesten Felsgestein wurden Dechselklingen hergestellt, deren Qualität ähnlich gut war, wie solche aus Amphibolit. Revinquarzit kommt in den Geröllen der älteren Hauptterrasse vor. Man kann ihn gut an kleinen kubischen Vertiefungen erkennen. Die stammen von herausgewitterten Pyritkristallen.

 

Quarzit von Vielsalm

 

Auch aus den Ardennen stammt der Quarzite de Vielsalm. Das auch als "Wetzschiefer" bekannte Gestein ist weniger hart als Revinquarzit und hat immer einen glitzernden Glimmeranteil. Mit zunehmendem Glimmeranteil streuen vereinzelt Körner von Schwermineralien wie Zirkon oder Granat ein. so eignet sich das Gestein besonders gut zur Herstellung von Wetzsteinen. Schon die Römer bezogen ihre Wetzsteine aus den Ardennen. Auf den bandkeramischen Fundstellen des Jülicher Landes kommen vereinzelt meist flacbreite Dechsel aus Quarzit von Vielsalm vor.

 

Literatur:

Altmeyer H. (1982), Rheingerölle und ihre Herkunft. In: Rheinische Landschaften, Schriftenreihe für Naturschutz und Landschaftspflege, Heft 22, Köln, 3-21

Vinx R. (2008), Gesteinsbestimmung im Gelände. Heidelberg 2008