Die Eisenzeit im Rheinland
Nach der spätbronzezeitlichen Urnenfelderzeit beginnt ab etwa 700 v. Chr. eine neue Epoche, die Eisenzeit. Das namengebende Metall wurde im Orient bereits im 2. vorchristlichen Jahrtausend verwendet, kam im 8. Jh. ins südliche Mitteleuropa und erreichte im 6. Jh. das Rheinland, wie Funde am Schmiedeplatz in Hillesheim/Eifel nachweisen. Die Abschnitte der Eisenzeit werden nach bekannten Fundorten benannt. Die Hallstattzeit von ca. 750 - 475 v. Chr. nach Hallstatt in Oberösterreich oder die Latènezeit von 475 - 20 v. Chr. nach dem Fundort La Tène bei Neuchâtel in der Schweiz.
Für die Untergliederung der Eisenzeit hat sich der Vorschlag von G. Verwers weitgehend durchgesetzt. Danach wird der Wechsel zur frühen Eisenzeit u. a. am Erscheinen von Gefäßen mit Graphitbemalung und Schrägrandgefäßen vom Laufelder Typus in der Periode Hallstatt C (ab 800 v. Chr.) festgemacht. Der Beginn der mittleren Eisenzeit wird mit dem ersten Auftreten von Einflüssen aus der Marne-Kultur gleichgesetzt, die in die zweite Hälfte von Hallstatt D (um 500 v. Chr.) datiert werden können. Den Anfang der späten Eisenzeit definiert Verwers mit dem Auftreten von Glasarmringen ab Latène C (ab 250 v. Chr.). Zusammenfassung nach S. Ickler (2007, 20ff.)
Im Düren-Jülicher Raum sind über die Frühzeit der Eisenverarbeitung nur weniges bekannt. Wie in der späten Bronzezeit scheint man in verstreut liegenden Einzelgehöften gelebt zuhaben. Bei den intensiven archäologischen Untersuchungen im Vorfeld der Braunkohlentagebaue kamen zwar Befunde zu Tage, die eine Besiedlung nachweisen, das hilft bei der Oberflächenprospektion nicht wirklich. Nur mit viel Glück findet man verzierte Scherben, die sich kulturell zuordnen lassen.
In der Latènezeit haben sich die Lebensumstände verändert. Es gab nun dorfähnliche Siedlungen, eine arbeitsteilige Gesellschaft bildete sich heraus. Auch hat die Bevölkerungsdichte zugenommen. Folglich wurde mehr für die Nachwelt hinterlassen und das trägt natürlich zum Sammelerfog bei. Besonders die Glasherstellung erlebte eine Blüte. Sehr bekannt und auch recht häufig zu finden sind Bruchstücke von Glasarmringen.
Um das Jahr 51 v. Chr. eroberten die römischen Legionen uter Julius Cäsar auch das Jülicher Land und vernichteten angeblich die dort ansässigen Eburonenstämme. Der antike Geschichtsschreiber Strabon nennt die Eburonen in seiner Geographia, die frühestens 7 v. Chr. niedergeschrieben wurde, als einen befriedeten und unterworfenen Stamm, ohne von seiner Vernichtung zu wissen.
Wie dem auch sei: Die Römer hinterlassen schriftliche Zeugnisse der Geschichte. Somit endet hier die Vorgeschichte im Rheinland.
Literatur:
Ickler S. (2007): Bronze- und eisenzeitliche Besiedlung im Stadtgebiet von Krefeld, mittlerer Niederrhein. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln. Köln 2007.
Hesse H. (2001): Zur metallzeitlichen Silexnutzung in der Jülicher Lößbörde. In: Koschik , H. (Hrsg.): Archäologische Talauenforschungen. Ergebnisse eines Prospektionsprojekts des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln. RA 52. Mainz 2001, 193-226.