Bandkeramische Pfeilspitzen
Die Pfeilspitzen des rheinischen Altneolithikums stehen oft in mesolithischer Tradition. Das Gebiet zwischen Düren und Jülich befindet sich nahe der nördlichen Grenze des bandkeramischen Verbreitungsgebietes, und so wird es noch über lange Zeit einen kulturellen Austausch zwischen neolithischen Bauern und mesolithischen Wildbeutern gegeben haben.
Waren die endmesolithischen trapezförmigen Pfeilspitzen äußerst sparsam, oft nur an der Basis retuschiert, so sind Ähnlichkeiten mit LBK-Spitzen nicht zu verkennen. Auch hier werden Retuschen nur aufs Nötigste beschränkt. Durch Retuschierung des Randes wird eine dreieckige Form hergestellt, gegebenenfalls wird die Dicke der Basis verringert. Um eine scharfe Spitze zu schaffen, gehen die Retuschen am Terminalende teilweise leicht in die Fläche hinein.
Bandkeramische Pfeilspitze aus Feuerstein vom Rijckholt-Typ. Sie ist randlich retuschiert um den Umriß und flächig am Terminalende um die Spitze zu gestalten. Der Schlagrichtung der Grundform kommt vom Terminalende.
Länge: 25 mm, Gewicht: 0,9 g.
Dreieckige, randlich retuschierte Pfeilspitze aus Rijckholt-Feuerstein.
Das Stück wiegt 1,1 g und ist 26 mm lang.
Dreieckig, teilweise flächig retuschierte Pfeilspitze aus Feuerstein vom Rullen-Typ. Der Boden an der Fundstelle ist eisenhaltig, daher die rote Farbe. Das Gewicht beträgt 2,1 g, Die Länge 26 mm.
Pfeilspitze von einer LBK-Fundstelle, die sehr an einen mesolithischen Mikrolithen erinnert. Das Material ist hellgrau-belgischer Feuerstein. Die Länge beträgt 27 mm, sie wiegt 1,9 g.
Rechtsflügler, auch rechtsschiefe Pfeilspitze genannt mit retouche plate inverse aber auch Dorsalretusche an der Basis. Lateralretusche nach Dorsal. Das Gewicht beträgt 1,4 g, die Länge ist 32 mm
Die selbe Spitze auf die Ventralfläche gesehen. Man beachte die Basisretusche.
Eine sogenannte linksschiefe bandkeramische Pfeilspitze. Die Spitze ist 36 mm lang, sie wiegt 1,9 g.
Braun patinierte Pfeilspitze von einer Fundstelle mit sehr eisenhaltigem Boden. Gewicht: 0,9 g, Länge: 22 mm.
Eine weitere für die Bandkeramik im Rheinland typische dreieckige Pfeilspitze. Sie wiegt 1,4 g und ist 27 mm lang.
Diese Pfeilspitze ist mit 33 mm Länge und einem Gewicht von 3,0 g für linearbandkeramische Verhältnisse recht üppig ausgefallen.
Mittelneolithische Pfeilspitzen
Die Spitze stammt von einem Fundplatz der über lange Zeiten immer wieder besiedelt wurde. Spitzen dieser Form können mittelneolithisch sein, ähnlich aussehende Pfeilbewehrungen waren aber auch während der endneolithischen Glockenbecherkultur üblich. Länge des Artefakts: 25 mm, Gewicht: 2,2 g.
Braun patinierte Pfeilspitze mit Rindenrest auf der Dorsalseite.
Gewicht: 2,6 g, Länge: 34 mm
Mittelneolithische Pfeilspitze aus braun patiniertem Feuerstein.
Länge: 26 mm, Gewicht: 2,4 g
Die querschneidende Pfeilspitze aus hellgrau-belgischem Feuerstein stammt von einer mehrphasig belegten Fundstelle. Überwiegend kommen Querschneider im Spätneolithikum vor. der Archäologe Dr. Surendra-Kumar Arora entdeckte bei Ausgrabungen im Braunkohlentagebau Garzweiler etliche Querschneider in einem Befund der mittelneolithischen Bischheimer Kultur.
Die Spitze ist 25 mm lang und wiegt 2 g.