Le silex blond du Berry

Der Feuerstein aus dem Berry ist erst sehr spät in unsere Gegend gelangt. Aus diesem Material wurden nämlich Flintensteine hergestellt.

Die bekannteste Abbaustellen liegen in der Gegend um den Ort Meusnes-Porcherioux im Département Loir-et-Cher. Hier wurden vom 17 Jh. bis ins 20 Jh. Flintensteine hergestellt. Ihre Blüte erreichte die Flintensteinindustrie Ende des 18. Jh. und während der Herrschaft Kaiser Napoleons I. Damals nahm alleine die französische Armee Millionen von Flintensteinen im Jahr ab. Die Steine gingen aber auch in den Handel und wurden sogar in Länder exportiert, die der Französischen Republik nicht eben freundschaftlich verbunden waren.  Die vom Militär genutzten Musketensteine haben einen kreisbogenförmig retuschierten Rücken und werden oft von unerfahrenen Sammlern mit steinzeitlichen Kratzern verwechselt. Beim Kratzer liegt die Gebrauchsspur an der gebogenen Kante, beim Flintenstein an der geraden.

Die Flintensteine wurden in Familienbetrieben, häufig saisonal im Nebenerwerb zu einerLandwirtschaft, produziert.

 

Kernstein von einer Abfallhalde in Porcherioux

Verworfene Klingen aus Porcherioux

Militärische Flintensteine, gefunden bei Elsdorf